Warenkunde – Materialien


Windmühlenmesser – Materialien


Was ist besser? – „nicht-rostfrei“ oder „rostfrei“

Einer unserer Schwerpunkte sind Messer mit Klingen aus nicht-rostfreiem Kohlenstoffstahl bzw. Carbonstahl. Die Carbonstahlklingen gibt es schon seit jeher, lange bevor der rostfreie Stahl – auch oft als Edelstahl bezeichnet – erfunden wurde. Charakteristisch für rostfreie Klingen sind der Zusatz Chrom (ca. 14%) – das macht sie überhaupt erst rostfrei – und der in der Regel niedrigere Kohlenstoffgehalt.

In Europa haben mittlerweile die rostfreien Messer die Carbonstahlmesser fast völlig verdrängt, obwohl diese an sich zum Schneiden besser geeignet sind. Aufgrund ihres reicheren Kohlenstoffgehaltes (bei uns über 0,8%) können sie höher gehärtet und damit dünner und schärfer geschliffen werden – für unsere Gemüsemesser verwenden wir deshalb überwiegend Carbonstahl.

Beachten muss man bei den Carbonstahlmessern jedoch ihre Korrosionsanfälligkeit, die insbesondere bei dem Kontakt mit Flüssigkeiten sowie Milch- und Obstsäuren auftritt, und der dadurch entstehende metallische Geschmack. Bei Zitronen, Tomaten, Paprika, Käse oder Eingelegtem kann dies auftreten. Interessant sind rostfreie Messer, wenn sie am Tisch verwendet werden, wo das schöne saubere Aussehen wichtig ist. Deshalb ziehen wir z.B. für Frühstücksmesser, Brotsägen, Käse- und Salamimesser, Tomatenmesser oder Filetiermesser für Schinken oder Lachs das rostfreie Material vor.


Der Carbon- oder Kohlenstoffstahl

Seine besonderen Eigenschaften in Härte, hoher Schärfe und langanhaltender Schnitthaltigkeit sind bei heutigen, rostfreien Stählen in vergleichbarer Ausprägung noch immer schwer zu finden. Carbonstahl ist nicht-rostfrei und bekommt schon beim ersten Gebrauch die erste Patina in Form von dunkelgrauer Verfärbung. Es ist die Farbe der Oxydation durch den Kontakt mit Wasser oder Gemüse- und Obstsäften und deren Säuren. Das ist ganz normal und völlig unbedenklich.

Etwas Eisen löst sich beim Schneiden von der Klinge, microfein. Dieser Microkorrosionsprozess führt dazu, dass von dem Messer kontinuierlich und gleichmäßig Material abgetragen wird, und zwar rundherum. So wird die Klinge in sich immer dünner, behält aber ihren ursprünglichen, spitzen Schneidwinkel und hält demzufolge ihre Schärfe (siehe Grafik).

Gebrauchsabtrag beim Carbonstahl – Die Schärfe bleibt erhalten

Gebrauchsabtrag beim Carbonstahl – Die Schärfe bleibt erhalten


Carbonstahl – Gehärtete Klingen

Carbonstahl – Gehärtete Klingen

Carbonstahl – neue und benutzte Klinge im Vergleich

Carbonstahl – neue und benutzte Klinge im Vergleich


Rotbuche

Rotbuche

Rotbuche

Unser aus Deutschland stammendes Rotbuchenholz gilt seit jeher als hochwertig und sehr widerstandsfähig. 

Durch den naturbedingten, ungleichen Baumwuchs, der von Standort, Helligkeit und Alter der Rotbuchen abhängig ist, variieren die Griffe leicht in Farbe und Maserung. Haben wir das Glück, etwas vom inneren Kern des Stammes, dem sogenannten Rotkern zu bekommen, ergeben sich daraus Griffe mit schönen dunklen Adern, die sich durch die sonst eher ruhige Maserung dieses Holzes ziehen.

Wie bei uns üblich, verwenden wir auch für die Griffe aus Rotbuche keine Lacke oder Beizen. Das Holz wird mit heißem Wasserdampf für eine  bessere Haltbarkeit gedämpft und anschließend nur mit natürlichen Ölen und Pasten bearbeitet. So wird die Holzoberfläche nicht versiegelt, sondern bleibt offenporig und kann atmen. 

Nach dem ersten Wasserkontakt rauht es sich etwas auf. Diese Eigenschaft macht es rutschfest und damit sicher beim Schneiden.


Kirsche

In Deutschland galt das Kirschbaumholz schon immer als bewährtes, edles Holz für hochwertige Messergriffe. Seit dem Einzug der industriellen Fertigung und der Kunststoffe ist es jedoch weitgehend in Vergessenheit geraten.

Unsere Kirschbaumgriffe – wie die Klingen von meisterlicher Hand geschliffen, frei ausgeformt und fein poliert – zeichnen sich aus durch ihr angenehm warmes Gefühl und ihre natürliche Griffigkeit und schöne Maserung.

Wegen der besonders dichten und festen Struktur nutzen wir vorzugsweise Kirschbaumholz von Nordhängen aus deutschen und österreichischen Wäldern.

Auch unsere massiven Schneidbretter aus vollem Kirschholz, die zusammen mit den Messern eine ländliche, elegante Tischkultur entstehen lassen, sind in gleicher Weise bearbeitet. Wir benutzen keine chemischen Versiegelungsmittel, daher sind sie natürlich und lebensmittelecht.

Kirsche

Kirsche


Olive

Olive

Olive

Der Olivenbaum gilt im Mittelmeerraum als der König aller Bäume. Mit seinen gut 6000 Jahren Geschichte und dem sonnig goldenen Öl seiner Früchte ist er heute auch bei uns in Mitteleuropa zum Inbegriff kulinarischer Lebensart geworden.

Das Holz ist hart, wunderschön lebhaft gemasert und hat ein Farbenspiel von hellgelb bis golden hellbraun. Seiner Natur entsprechend verfügt das Holz über einen hohen Ölgehalt. Aus diesem Grund ist es sehr wasserresistent und eignet sich sehr gut als Griffholz.

Die Griffe der einzelnen Messer werden wie ihre Klingen in meisterlicher Fertigkeit in unterschiedliche Formen geschliffen, angepasst und mattiert.


Pflaume

Die Pflaume gehört botanisch zur Familie der Rosacea-Gewächse. Sowohl in Europa als auch in Kleinasien ist sie heimisch.

Ihr Holz ist hart, knorrig und oft mit Ästen durch­setzt. Gerade die Astbereiche zeichnen sich durch besonders schöne Färbungen aus. Messer mit Griffen aus diesen Stücken nennen wir „Pflaume-Select“.

Das Holz der Pflaume ist fester und härter als das der Kirsche. Es ist sehr dicht gewachsen, von großer Widerstandsfähigkeit, sowie beständig gegen den Kontakt mit Wasser. Hierdurch hält es dem Gebrauch in der Küche sehr gut stand.

Wegen dieser hervorragenden Eigenschaften ist es als Griffholz ausgesprochen gut geeignet. 

Seine wunderschöne, nuancenreiche Farbmaserung reicht von hellbraun-rosa bis dunkelbraun-violett. 
Ein Holz von außergewöhnlichem Charakter, Schönheit und hohem Gebrauchswert.

Pflaume


Walnuss

Walnuss

Walnuss

Für unsere Walnussholzgriffe werden Stücke aus der Wurzel oder aus dem Stamm nahe der Wurzel verarbeitet. Das Holz kommt aus dem Ba­dischen und aus Frankreich.

Es ist hart und griffig, von elegantem Schwarzbraun und wunderschön verwirbelt gemasert – rar, edel und sehr haltbar, ein wirkliches Kleinod unter den europäischen Hölzern.


POM-Kunststoff

Polyoxymethylen ist ein hochmolekularer, thermoplastischer, bearbeitbarer Kunststoff von hoher Festigkeit und Widerstandsfähigkeit. Er wurde in den 1920er Jahren entdeckt, 1952 von der Firma DuPont synthetisiert und die Herstellung 1956 zum Patent angemeldet.

Durch seine hohe Stabilität, Formbeständigkeit und seine weiche Griffigkeit ist er als Material für Messergriffe sehr gut geeignet . Er ist temperaturbeständig von -40°C bis +175°C. So kann ihm auch ein Liegenlassen im Kühlhaus oder am heißen Herd nicht viel anhaben.

POM-Kunststoff

POM-Kunststoff


Robinie

Robinie

Robinie

Ursprünglich aus dem Nordosten der USA stammend, wird die Robinie seit 1635 in Europa angebaut. So zählt sie inzwischen zu den heimischen Hölzern. Sie kommt vor allem in Ungarn und Südeuropa vor, wird aber auch in Australien, Vorder- und Ostasien sowie in Nordafrika kultiviert. Die Bäume werden sehr alt, durchaus bis zu 100 Jahren und können über 12m hoch werden.

Oft wird die Robinie auch als falsche Akazie bezeichnet, obwohl sie botanisch mit dieser nichts zu tun hat. Sie gehört zu den Gewächsen der Fabaceae, den Bohnengewächsen, was man an ihren schotenartigen Samenkapseln gut erkennen kann.

Robinie zählt zu den zähesten, dauerhaftesten und wertvollsten Hölzern. Sie ist sehr hart, lässt sich gut bearbeiten und hat eine hohe Resistenz gegen Feuchtigkeit und Emissionen.


Birne

Das Holz des Birnbaumes gehört zur Familie der Rosaceae-Gewächsen, wie auch die Pflaume und der Apfel.
Es ist widerstandsfähig und dicht gewachsen, sehr formbeständig und haltbar, wodurch es gut zu bearbeiten ist.

Das Holz ist nur schwach gemasert und steht deswegen oft hinter stark gemaserten Hölzern wie Olive oder Kirsche zurück – zu Unrecht, denn die Gebrauchsvorzüge des Birnenholzes sind unbestritten. Seine Haptik fühlt sich weich an und es liegt angenehm in der Hand.

Birne

Birne